Nur eine Karte zeichnen

Eigentlich wollte ich nur schnell eine Karte zeichnen, in der die Kreise in Schleswig-Holstein in verschiedenen Farben dargestellt werden. Dank Open Data in Schleswig-Holstein sollte das doch einfach möglich sein, oder?

Leider ist es nicht so einfach. Es geht schon los mit dem Problem, überhaupt Vektordaten der Kreise zu finden. Eine Suche nach Datensätzen zum Stichwort Kreise beim LVermGeo hilft nicht weiter, da kommt nur ein Datensatz zu Schutzgebieten. Grenzen klingt auch gut, bringt aber zwei Treffer zum Landschaftsmodell. Die tauchen auch bei der Suche nach Kreis im Singular auf. Dort gibt es auch noch einen dritten Datensatz ALKIS Schleswig-Holstein (ohne Eigentümerangaben), der auch nicht passend aussieht. Doch dieser Datensatz ist die richtige Spur. Wer meinen Blog schon etwas gelesen hat, kennt vielleicht den Beitrag Geobasisdaten (Teil 2). Darin wird erklärt, wie man an den in diesem Datensatz verstecken Downloadlink kommt. Hier ist der begehrte Link zu den Vektordaten der Kreise:

kreise.shp

Wir bekommen beim Download eine Shape-Datei mit einer Größe von 4,4 MB. Die Genaugigkeit dieser Vektordaten (und damit die Dateigröße) ist aber unnötig hoch. Für die Weiterverarbeitung wäre eine GeoJSON-Datei praktischer. Beide Fliegen können wir mit einer Klappe schlagen, nämlich mit dem Programm ogr2ogr. Das lässt sich so aufrufen:

ogr2ogr -f "GeoJSON" -simplify 500 -lco COORDINATE_PRECISION=0 kreise.geojson kreise.shp  VerwaltungsEinheit

Der Parameter -simplify gibt an, dass Geometrien vereinfacht werden sollen. Die Zahl dahinter gibt an, wie viele Meter Abweichung toleriert werden.

Mit -lco COORDINATE_PRECISION=0 wird die Anzahl der Nachkommastellen auf null gesetzt. Warum können wir die Zahl der Nachkommastellen können wir auf null setzen? Das hat mit dem Koordinatenreferenzsystem zu tun. Die Daten liegen in EPSG:25832 vor. Dabei werden Koordinaten in Form von Rechtswert und Hochwert angegeben. Einfach gesagt ist es die Entfernung in Metern vom Nullmeridians und vom Äquator. Da wir sowieso auf mehrere Meter vereinfachen, benötigen wir die Zentimeterangaben gar nicht. So lässt sich eine Menge Platz sparen.

Ich habe verschiedene Stufen der Vereinfachung ausprobiert:

500 Meter Abweichung finde ich einen guten Kompromis aus Dateigröße und nicht zu rechteckigen Geometrien. Hier ist meine bearbeitete Datei:

kreise.geojson.gz
Quellenhinweis: ALKIS Schleswig-Holstein (ohne Eigentümerangaben) © GeoBasis-DE/LVermGeo SH/CC BY 4.0 - bearbeitet (Genauigkeit reduziert) lizensiert unter Creative Commons Namensnennung – 4.0 International (CC BY 4.0)

Diese GeoJSON-Datei kann man dann z.B. mit QGIS öffnen und hübsche Karten zeichnen.