Vornamenstatistik

Vornamenstatistiken sind ein beliebeter Open-Data-Datensatz. Heute habe ich eine Erkenntnis gewonnen, warum es davon gar nicht so viel gibt.

Vornamenstatistiken aus Standesämtern in vielen Städten beliebte Datensätze. Wie viele solcher Listen gibt es eigentlich in Schleswig-Holstein? In der Regel hat jede Stadt, jede amtsfreie Gemeinde und jedes Amt ein Standesamt - also müssten es etwa 200 Listen sein. Im Prinzip ja, aber in der Praxis sind es viel weniger. Wenn man einmal den Zusammenhang kennt, ist es total logisch. Ich bin aber auch erst heute im Gespräch mit einer Standesbeamtin darauf gekommen.

Welches Standesamt beurkundet die Geburt (und auch Heiraten und Sterbefälle) und verzeichnet damit auch den Namen? Es ist immer das Standesamt zuständig, auf dessen Gebiet das Ereginis stattfindet. Und heute finden Geburten quasi nur noch in Krankenhäusern statt. Das bedeutet, dass in einer Stadt, in der es kein Krankenhaus gibt, quasi keine Geburten registriert werden. So passiert es, dass selbst in einer großen Stadt mit mehreren 10.000 Einwohnern aber ohne Krankenhaus nur eine Handvoll Hausgeburten registriert werden. In kleineren Ämtern ist die Zahl noch viel geringer. Diese Listen enthalten dann nur zwei oder drei Einträge. Da ist es schon aus Datenschutzgründen problematisch, sie zu veröffentlichen. Bei einem seltenen Vornamen ist nämlich der Rückschluss auf ein konkretes Kind schnell gemacht.

Also lohnt es nur die Standesämter zu kontaktieren, auf deren Gebiet auch ein Krankenhaus liegt. Genauer sogar: kein Krankenhaus mit Geburtsstation. Das bringt mich nun zu der nächsten Frage: Wo finde ich eine Liste der Krankenhäuser in Schleswig-Holstein mit Angabe, ob sie eine Geburtsstation haben? Bei Open-Data gibt es immer etwas zu tun und ein Datensatz führt zum nächsten…